Nach unserer letzten schriftlichen Tour über den Hauptcampus geht es heute weiter mit einem besonderen Kleinod der Uni Hildesheim: dem Campus auf der Domäne Marienburg, dem wohl unumstritten schönsten, auf jeden Fall aber geschichtsträchtigsten Teil des Universitätsgeländes.
Auf diesem mittelalterlichen Gehöft ist vor allem der Fachbereich 2, also alle Institute bzw. Studienfächer, die mit Kultur, Theater, Medien, Literatur u.a. zu tun haben. Hier studiere auch ich seit inzwischen fünf Semestern. Durch das Online-Studium während der Corona-Pandemie habe ich hier leider nur selten Veranstaltungen gehabt, denn an einem so schönen Ort zu studieren, ist schon etwas Besonderes. Das fängt schon beim Fahrradweg an, der mich von meiner Wohnung erst durch den Ehrlicher-Park, dann an der Innersten entlang durch die Felder an die Südspitze Hildesheims in den entlegenen Ortsteil Itzum führt. Besonders im Sommer macht es einfach schon gute Laune, von der Sonne gewärmt, dem Flussufer folgend in Richtung Domäne zu radeln, unterwegs einige Kommiliton_innen mit demselben Ziel zu treffen und am Ende durch die kleine Allee in den Burghof zu fahren. Der alte Bergfried, das sogenannte Hohe Haus und ein paar der umliegenden Anlagen wurden übrigens schon Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut und hatten bereits eine lange und ereignisreiche Geschichte hinter sich (über die du dich hier noch ausführlicher informieren kannst, bevor sie Anfang der 90er-Jahre der Uni Hildesheim überlassen wurden. Seither wurde der Campus noch um einige zusätzliche Gebäude erweitert, vor allem um das Burgtheater. Dort sind nicht nur einige zentrale Büros und Seminarräume untergebracht, sondern auch die große Bühne, auf der die Studierenden ihre Theaterprojekte und Performances aufführen. Anlass dazu bieten beispielsweise die Projektsemester oder auch die Uni-Mittsommernacht (dieses Jahr am 17. Juni). Also solltest du nicht in den Genuss kommen, direkt an der Domäne zu studieren, wirst du dennoch Gelegenheiten haben, den Weg in diese entlegene Idylle auf dich zu nehmen – sie ist zwar schon ein bisschen ab vom Schuss, aber es lohnt sich, versprochen! Neben den kulturellen und architektonischen Anreizen gibt es nämlich noch einen wunderschönen Garten, in dem sich im Sommer viele Studierende zum Entspannen oder auch für Gruppenarbeiten niederlassen. Außerdem findet manchmal auch hier draußen Unterricht statt: von Übungen im Zen-Meditationsseminar (Philosophie) bis zum Schmiedeworkshop (Bildende Kunst) gibt es hier immer wieder spannende Kursangebote verschiedener Institute!
Leider gibt es hier keine eigene Mensa, was in manchen Momenten schon für knurrende Mägen gesorgt hat, dafür kommt aber regelmäßig ein Foodtruck, die sogenannte Marie – die Ca[r]feteria, an die Domäne und darüber hinaus gibt es auch noch das Hofcafé, das auch ein beliebter Rastpunkt für Spaziergänger_innen der umgebenden Ländereien ist. Egal, ob du hier studierst oder nicht: Ein Besuch an der Domäne Marienburg ist auf jeden Fall eine warme Empfehlung!